Report
Mi, 07.05. | 2:30-3:20 | ORF 2
Politikmagazin
Am Donnerstag ist es wieder so weit. Am Wiener Heldenplatz wird mit dem "Fest der Freude" der Befreiung Österreichs vor 80 Jahren gedacht. Das Fest findet seit 13 Jahren bewusst am Wiener Heldenplatz statt und will einen Kontrapunkt zur schwierigen Vergangenheit des Platzes setzen: Geschätzte 200.000 Österreicher und Österreicherinnen jubelten im März 1938 Adolf Hitler bei seiner "Anschlußrede" zu. Der sogenannte "Hitlerbalkon" ist seither in der Regel verschlossen. Für Erika Freeman, die fast 100-jährige Zeitzeugin, die nach ihrer Flucht als 12-jährige in die USA jetzt wieder in Wien lebt, wurde der historisch belastete Balkon letzten Freitag für den Report-Dreh geöffnet. Sie wünscht sich seine Öffnung für die Allgemeinheit und fordert eine Umbenennung des Balkons.. Auch das Burgtor war lange Zeit Anziehungspunkt für illegale Nazis und Burschenschafter, die am 8. Mai der "Niederlage" gedachten. In seinem Inneren liegt ebenfalls ein neues Denkmal, das die kontaminierte Vergangenheit des Burgtors erklärt und in einen neuen Zusammenhang setzt. Doch auch dieses ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Sabina Riedl und Stefan Daubrawa über den schwierigen Umgang Österreichs mit seiner Geschichte.
Zu Gast im Studio: Zeithistoriker Oliver Rathkolb
Pensionsreform - oder neue Tür zur Frühpension?
Die neue Regierung geht das Tabuthema Pensionsreform an und bringt erste Gesetzesentwürfe ein, um beim großen Brocken Pensionen Milliarden zu sparen. Darüber steht das erklärte Ziel, Menschen länger im Job zu halten. Gleichzeitig hat die Koalition beschlossen, dass Pflege künftig als Schwerarbeit gilt und diese Berufsgruppe damit früher in Pension gehen kann. Andere Berufe drängen auf ähnliche Regelungen. Ist das das richtige Signal? Und ist die Pensionsreform wirklich die "größte seit 20 Jahren", wie die Regierung sagt? Eine Reportage von Laura Franz und Sophie-Kristin Hausberger.
Betreuung abgesagt
In Österreich leiden über 72.000 Menschen an ME/CFS - einer schweren neuroimmunologischen Erkrankung. Für Betroffene bedeutet das ein Leben mit Schmerzen, Isolation und fehlender Unterstützung. Die Volksanwaltschaft kritisiert die mangelhafte Versorgung, Patientinnen und Patienten fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. In Salzburg war eigentlich ein Betreuungszentrum geplant, nun soll es lediglich eine Koordinierungsstelle geben. Opposition und Erkrankte sprechen von einer Drehtüre ins Nichts. Christoph Bartos hat Betroffene und ihre Angehörigen getroffen.
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